Neubau des Clementine Kinderhospitals
2009 fusionierten das Bürgerhospital und das Clementine Kinderhospital. Seitdem befinden sich die beiden traditionsreichen Stiftungskrankenhäuser in gemeinsamer Trägerschaft. An eine räumliche Annäherung dachte lange aber niemand.
Erste Umzugspläne ab 2015
Das änderte sich 2015: Das direkt neben dem Bürgerhospital angesiedelte St. Marienkrankenhaus gab damals bekannt, seinen Standort an der Richard-Wagner-Straße aufzugeben. Somit bot sich eine einmalige Gelegenheit: Ein Umzug des Clementine Kinderhospitals, Frankfurts einzigem reinen Kinderkrankenhaus, neben Hessens größte Geburtshilfe im Bürgerhospital. Eine medizinisch wie wirtschaftlich sinnvolle Idee. Dieser Ansicht waren auch das Hessische Sozialministerium und das Gesundheitsdezernat der Stadt Frankfurt. Sie unterstützten die Idee eines Umzugs von Beginn an.

Grundriss aus der Luft: Direkt gegenüber dem Bürgerhospital soll bis 2023 das neue Clementine Kinderhospital entstehen.
Neue Heimstätte für Frankfurts einziges reines Kinderkrankenhaus
Der neue Standort des Clementine Kinderhospitals entsteht von 2021 bis 2023 entlang der Richard-Wagner-Straße im Frankfurter Nordend. Architektonisch wird das Gebäude seinen Charakter als Kinderhospital bewahren. Aber der Bau wird sich auch stimmig in die umliegende Bebauung einfügen.
Die Höhe des Neubaus wird mit rund 27 Metern an der höchsten Stelle daher auch in etwa der Höhe des benachbarten Neubauprojekts Marie entsprechen. Mit dem Bürgerhospital wird der Neubau über eine Brücke verbunden sein. So werden direkte Patiententransporte zwischen beiden Krankenhäusern ermöglicht, z. B. in den OP des Bürgerhospitals. Die Brücke wird in rund 7,5 Metern Höhe beide Gebäude miteinander verbinden und soll das Straßenbild möglichst wenig beeinträchtigen. Prägendes Baumaterial soll daher möglichst Glas werden.
Der Neubau entlang der Richard-Wagner-Straße wird insgesamt sechs Obergeschosse umfassen – wobei das letzte Obergeschoss zum Teil aus einem nicht öffentlichen Dachspielplatz für Patienten und Angehörige bestehen wird.
Das bereits bestehende Gebäude an der Ecke Weberstraße umfasst hingegen nur drei Obergeschosse sowie ein Parkdeck für Mitarbeiter. Auf dem Flachdach des Eckgebäudes wird ein geschlossener Dachgarten errichtet werden, der ausschließlich der Klinik für Psychosomatik zur Verfügung stehen wird. Hier sollen Patienten die Möglichkeit haben, entlang der Therapiekonzepte der Klinik in Kleingruppen zu arbeiten bzw. an der frischen Luft räumlich und gedanklich von Klinikalltag zu pausieren.

Die Fassade des Clementine Kinderhospitals entlang der Richard-Wagner-Straße: Links angedeutet die Brücke zum Bürgerhospital. Der niedrigere rechte Gebäudeteil ist das bereits existierende Eckgebäude an der Weberstraße, das während der Baumaßnahme umgebaut wird.

Die rückwärtige Fassade, betrachtet aus dem Innenhof des Wohnprojekts Marie: Die weißen Flächen links markieren den Schnitt zur Nachbarsbebauung, an der rechten Seite ist die Schrägseite bzw. Spitze des Gebäudes zu erkennen

Die Höhe des Neubaus orientiert sich an der umliegenden Bebauung, wie etwa dem Wohnprojekt Marie (links im Bild).
Die Baustelle
Im Herbst 2023 soll das Kinderkrankenhaus in Betrieb gehen. Bis dahin wird sich die Baustelleneinrichtung nur geringfügig ändern. Anfangs wird das Erscheinungsbild der Baustelle von einem Baukran geprägt (roter Punkt) sein, der nach der Fertigstellung des Rohbaus wieder abgebaut werden wird. Mit über 30 Metern Höhe wird der Kran über den umliegenden Baubestand (u.a. das Bürgerhospital) schwenken müssen (roter Kreis). Die Baustelleneinrichtung (rote Fläche) sieht zudem vor, dass der Baustellenverkehr von der Nibelungenallee kommend die Baustelle anfährt und in Richtung untere Richard-Wagner-Straße abfährt. Aufgrund der erhöhten Lärmbelastung in dieser Bauphase sollen Lärmschutzcontainer (lila Rechtecke) die Geräuschkulisse minimieren. Mit der Baustelle fallen zudem zahlreiche Parkplätze weg (rote Rechtecke).

Bis zur Fertigstellung andauernde Baustellenregelungen
- Die meisten Parkplätze entlang der oberen Richard-Wagner-Straße entfallen.
- Die Richard-Wagner-Straße wird zur Einbahnstraße.
- Die Arbeitszeiten bewegen sich werktags zwischen 06:30 und 19:00 Uhr.
- Lärmintensive Arbeiten dürfen maximal an 8 Std./Tag erfolgen.
- Es kommen primär immissionsminimierende Geräte bzw. Verfahren zum Einsatz, u.a. erschütterungsarme Bohrverfahren sowie Nassbohrverfahren bei Kernbohrungen.
Der Bau des Clementine Kinderhospitals lässt sich grob grob in drei Phasenunterteilen: den Aushub, den Rohbau, sowie die Ausbau- und Fassadenarbeiten. Für jede Bauphase lässt sich anhand eines Ampelsystem die jeweilige Intensität der Lärm-, Erschütterungs- und Schmutzbelastung nachvollziehen.

Aushub
Für den Bau des Clementine Kinderhospitals werden die Arbeiten in der Richard-Wagner-Straße nach aktuellem Planungsstand im ersten Quartal 2021 beginnen. Zunächst erfolgt der Aushub der Baugrube. Diese erste Bauphase wird voraussichtlich bis Mitte 2021 abgeschlossen sein. In dieser Bauphase kommt es zu
- erhöhter Lärmbelastung
- mäßiger Belastung durch Erschütterungen
- mäßiger Belastung durch Bauschmutz

Rohbau
Die Rohbauphase wird sich nach Stand der Planungen von Mitte 2021 bis Mitte 2022 erstrecken. Da die lärmintensivsten Arbeiten dann bereits abgeschlossen sein werden, werden auch die Lärmschutzcontainer abgebaut werden. Die Fläche der äußeren Baustelleneinrichtung bleibt hingegen unverändert. Auch die Zu- und Abfahrtswege zur Baustelle werden sich bis zur Fertigstellung nicht ändern. In dieser Bauphase kommt es zu
- mäßiger Lärmbelastung
- mäßiger Belastung durch Erschütterungen
- geringer Belastung durch Bauschmutz

Ausbau und Fassade
Mit der Fertigstellung des Rohbaus werden die Arbeiten an der Fassade des Clementine Kinderhospitals in den Fokus der Bauaktivitäten rücken. Parallel dazu wird sich ein Großteil des Geschehens in das Gebäudeinnere verlagern. Der Umzug und die Inbetriebnahme sind schließlich im Herbst 2023 geplant. In dieser Bauphase kommt es zu
- mäßiger Lärmbelastung
- geringer Belastung durch Erschütterungen
- geringer Belastung durch Bauschmutz