Thera­pie­be­glei­tende Maßnahmen

Am Clementine Kinder­hospital begleitet, unterstützt und fördert ein großes Team an Therapeuten die Kinder und Jugendlichen mit verschiedenen Angeboten und Maßnahmen auf ihrem Weg der Genesung.

So stellt z. B. die medizin­ische und psychotherapeutische Behandlung im Rahmen der psychosomatischen Komplex­be­hand­lung nur zwei Verfahren dar, einer Krankheit zu begegnen. In den meisten Fällen sind darüber hinaus weitere Maßnahmen notwendig, um den Heilungsprozess voran zu bringen. Zu diesen gehören die begleitenden thera­peutischen Maßnahmen.

Ebenso sind für die kinder­neu­ro­lo­gische Behandlung nach den Behandlungskriterien der Reha­bi­li­ta­tions­phasen B und C begleitende Therapien notwendig. Hierzu zählen im Clementine Kinder­hospital u. a. die Kunsttherapie, Ergotherapie, die Bewegungserfahrung, Körper­wahr­neh­mung und Entspannung (Physiotherapie), die Sprachheilkunde (Logopädie) und die Behandlung mithilfe von Musik (Musiktherapie).

Zusätzlich finden erzieherische und sozialpädagogische Maßnahmen mit grup­pen­the­ra­peu­tischen Angeboten statt. Ebenso werden schulpflichtige Kinder und Jugendliche durch die Heinrich Hoffmann-Schule gemäß ihres schulischen Leistungsniveaus unterrichtet.

Oft ist dabei das Handeln der begleitenden Therapeuten nicht allein auf die kranken Kinder und Jugendlichen ausgerichtet, sondern auch auf ihre Eltern und Bezugspersonen.

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Ergotherapie

Die Ergotherapie im Clementine Kinder­hospital findet ausschließlich stationär statt. Es erfolgen:

  • Förderung der Fähigkeiten des Kindes durch gezielte Reize
  • Durchführung von Elterngesprächen und Einbeziehung der Eltern in die Therapie, damit die Eltern ihr Kind und sein Handeln besser verstehen
  • Betä­tig­ungs­an­liegen herausfinden anhand eines halbstrukturierten Interviews (COPM – Canadian Occupational Performance Measure)

Zur Anwendung kommen die folgenden thera­peutischen Konzepte

Die Therapeutinnen arbeiten klientenzentriert nach

  • dem kanadischen Modell (CMOP-E)
  • Sensorische Integration nach Ayres
  • Neuro­phy­sio­lo­gi­sche Behandlung nach Bobath
  • Unterstützte Kommunikation

Die Therapie wird entwickelt auf Basis dieser Methoden:

  • Elternbefragung zur Entwicklung des Kindes
  • Beobachtung beim freien Spiel
  • Gezielte Beobachtung nach Ayres
  • Beobachtung der feinmotorischen und grapho­mo­to­rischen Fähigkeiten
  • Pädiatrisches Ergo­thera­peut­isches Assessment und Prozess­in­stru­ment (PEAP)

Kontakt Ergotherapie

Anke Papendieck
Sylvia Gleichfeld

Telefon (069) 94992 - 257

Kunst- und Gestal­tungs­the­rapie

Die Kunst- und Gestal­tungs­the­rapie mit psychosomatisch erkrankten Patienten ist tiefenpsychologisch orientiert. Im Rahmen eines vertrauensvoll unterstützenden Kontaktes mit dem Therapeuten sind mit Hilfe von Ton, Farben, Speckstein und bei Bedarf auch mit anderen Materialien differenzierte Dar­stellungen von Konflikten und Erlebensweisen aus der Welt des Kindes oder Jugendlichen möglich. Hier kann ein tieferer, emotionaler Einblick in die eigene Lebensrealität gewonnen werden, die aber aktiv gestaltet und somit nicht nur ohnmächtig erlebt werden muss. Sie findet Raum und Begrenzung in einer Gestaltung.

Beim großflächigen Malen, Töpfern oder Bildhauern können bedrängende Affekte zur Entlastung des Patienten spontan ausgelebt werden und finden eine Form. Bei selbst gewählten Gestal­tungs­vor­haben findet das Kind oder der Jugendliche einen unterstützenden Therapeuten, der Selbstwert stärkende Erfolgs­er­leb­nisse ermöglicht. In Imaginationen nach dem Katathymen Bilderleben werden neue, die Persön­lich­keits­ent­wick­lung stützende Bilder angeregt. In der Gestal­tungs­the­rapie werden nonverbale Ausdrucks­mö­glich­keiten, Gefühlsausdruck und Verbalisierung gefördert und angebahnt.

Es werden Ressourcen aktiviert und das Selbstwertgefühl gesteigert. Konfliktausdruck und Konfliktverarbeitung werden ermöglicht; Kreativität, Phantasie, Selbst­ent­wick­lung und Erfahrungen von Selbst­wirk­sam­keit werden unterstützt. Symbolisierungs- und Menta­li­sie­rungs­fäh­ig­keit können weiter entwickelt werden.

Die eingesetzten Materialien in der Kunsttherapie:

  • Draht
  • Farben und Stifte
  • Gips
  • Holzlatten
  • Papier
  • Pappmaché
  • Stoff
  • Ytong-Steine
  • Zeitschriften

Therapeutischer Ansatz

Die Kunsttherapie folgt dem einzel­the­ra­peu­tischen und grup­pen­the­ra­peu­tischen Ansatz.

  • Projektarbeit
  • Gestaltungsgruppen, die intersubjektiv und gruppendynamisch angelegt sind
  • Offenes Atelier

Zum Hintergrund:

Durch kreatives Gestalten erleben Kinder und Jugendliche sich in ihrer Welt als handelnde Personen und nicht als jemand, der sich der Welt ohnmächtig ausgeliefert fühlt. Über das jeweilige Gestal­tungs­ma­terial können die Kinder und Jugendlichen mit therapeutischer Unterstützung ihren verdrängten Gefühlen und Impulsen Ausdruck geben.

Kontakt Kunst- und Gestal­tungs­the­rapie

Thorsten Huropp

Telefon (069) 94992 - 127

Logopädie

Logopädie in der Kinderneurologie

Für Kinder mit neurologischen Störungen bietet unsere Logopädie detaillierte und komplette Befunderhebung über

  • die Sprach- und Sprechleistungen
  • das Schluckvermögen
  • die Gesichtssensibilität
  • die Stimme
  • das Ausmaß der verlorenen Sprache nach neurologischen Erkrankungen und Schädel-Hirn-Verletzungen z. B. durch Gehirntumor, Schlaganfall oder Unfall
  • Ernäh­rungs­störungen z. B. durch Sondenentwöhnung oder Inter­ak­tions­stö­rungen

Therapeutische Maßnahmen im Bereich Kinderneurologie

In der Kinderneurologie sind wir mit der spezialisierten logopädischen Versorgung von Patienten der Reha-Phase B und C betraut.

Hier bieten wir eine stationäre Intensiv-Sprachtherapie für Kinder mit starken Einschränkungen in den Bereichen Aussprache, Wortschatz und Grammatik, bei denen eine konventionelle Therapie mit 1-2 Sitzungen/Woche für eine effiziente Sprachrehabilitation nicht ausreicht unterstützt durch

  • Ergotherapie,
  • Rhythmikgruppe,
  • Motopädie,
  • pädagogische / therapeutische Spielgruppe,
  • Unterricht für Schul- und Vorschulkinder und
  • ggf. Psychologie mit Aufnahme eines Elternteils
  • nach ambulanter Voruntersuchung in der neuro­pä­dia­tri­schen Sprechstunde zur Abklärung einer Indikation und Einsicht in die Vorbefunde (Überweisung durch Kinderarzt erforderlich)
  • nach Zustimmung der beantragten Kostenübernahme Ihrer gesetzlichen oder privaten Kasse (wir sind Vertragspartner aller gesetzlichen Kassen und Privatkassen)

Zu dem legen wir Wert auf regelmäßige Elterngespräche und eine interdisziplinär ausgerichtete Beratung mit allen Fachkräften, Bericht­er­stat­tung für die Nachversorgung, Beratung für unterstützte Kommunikation.

Logopädie in der Kinder- und Jugend­psy­cho­so­matik

Für Kinder und Jugendliche mit Anorexia nervosa oder Jugendliche mit Ängsten und sozialen Phobien führen wir Rhetorikkurse zur Verbesserung sozialer Kompetenz im Alltag durch.

Der Rhetorikkurs hat folgende Module:

  • Das Geheimnis der Körpersprache
  • Freies Sprechen
  • Verbale Attacken und Improvisationen
  • Spontanität in konfrontativen Alltagssituationen
  • Präsen­ta­tions­tech­niken für Schule und Ausbildung,
  • Umgang mit Pannen und Lampenfieber
  • Atmung und Stimme
  • Kurzvorträge zu beliebigen Themen

Therapeutische Maßnahmen im Bereich Psychosomatik

  • Stärkung des Selbstbewusstseins und sozialer Kompetenzen
  • Verbesserung des freien Sprechens durch Weglassen von Füllseln
  • Abbau von Hemmungen und dysfunktionaler sozialer Interaktionsmuster durch Rollenspiel und Übungen im Bereich der einzelnen Module des Rhetorik-Kurses

Kontakt Logopädie

Claudia Bodler
Telefon (069) 94992 - 251

Musiktherapie

In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spielt die Arbeit mit Medien eine besondere Rolle. Musiktherapie ist eine erlebnis- und hand­lungs­zen­trierte Therapieform. Sie nutzt musikimmanente Behandlungseffekte (entspannend, angstlösend, antriebs­stei­gernd, bewegungsfördernd etc.) und versteht die Musik darüber hinaus als Interaktions- und Ausdrucksmedium, das im Rahmen psycho­the­ra­peu­ti­scher Konzepte eingesetzt werden kann.

Ziele musiktherapeutischer Behandlung

  • Bewältigung von Leidenszuständen
  • emotionale und soziale Unterstützung
  • Verbesserung bestimmter Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Förderung von Potentialen und Gestal­tungs­mö­glich­keiten
  • Förderung von Autonomie und Selbstbestimmtheit

Indikationen

Musik­the­ra­peu­ti­sche Behandlung wird den Patienten in der kinder­neu­ro­lo­gischen Rehabilitation (Phase B und C) sowie den psychosomatischen Patienten in Form von Einzel- oder Gruppentherapie angeboten.

Zur musikthera­peutischen Diagnostik gehören:

  • Analyse der Erfahrungswelt
  • Beschreibung der in der Musiktherapie erlebbaren Beziehungsqualitäten
  • Wahrnehmung der Gegen­über­trag­ungs­re­ak­tionen
  • Erschließung der Art des Selbstempfindens
  • Strukturebene der Schädigung
  • Konflikt

Behandlungsort, Behandlungs­form (aktiv oder rezeptiv), Dauer und Frequenz der Behandlungseinheiten, sowie das spezifische Instrumentarium richten sich nach der aktuellen physischen und psychischen Verfassung und dem jeweiligen Krank­heits­ver­lauf des Patienten.

Im Einzelsetting wird dem Patienten ein hohes Maß an Beachtung und Auf­merksamkeit zuteil, im Gruppensetting können spielerisch Gruppenprozesse im Erfahrungsfeld zwischen Solo und Zusammenspiel bearbeitet werden. Dabei kommt der Resonanz aus der Gruppe eine wertvolle Bedeutung zu.

Der regelmäßige multidisziplinäre Austausch und die Anpassung in den gemeinsamen Behandlungskontext finden in Teambesprechung und Supervision statt.

Kontakt Musiktherapie

Maria Baier-Happ
Evelyn Böckling

Telefon (069) 94992 - 261

Physiotherapie

Die physiotherapeutische Behandlung umfasst folgende zwei Schwerpunkte:

Schwerpunkt 1:

  • Die Frührehabilitation mit einer über mehrere Wochen andauernden Intensivtherapie.  

Schwerpunkt 2:

  • Behandlung von Frühgeborenen und Säuglingen,
  • Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit neurologischen Erkrankungen, rheumatischen Erkrankungen und sonstigen Erkrankungen des Bewe­gungs­ap­pa­rats,
  • Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Atemwegserkrankungen, psychosomatischen Erkrankungen und Diabetes.

Therapie

Gemäß dem jeweiligen Krankheitsbild kommen diese Therapiemethoden zum Einsatz:

  • Bobath
  • Craniosacrale-Therapie
  • Castillo Morales
  • TCM Meridiantherapie
  • Bahnungssystem nach Brunkow / TER Blum
  • Sensorische Integrationstherapie
  • Atemtherapie
  • Entspannungs- und Wahr­neh­mungs­tech­niken
  • Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung
  • Entwick­lungs­dia­gnostik
  • Psychomotorik
  • Manuelle Lymphdrainage
  • MT – manuelle Therapie

Jede Behandlung folgt einem ganzheitlichen Ansatz. Das heißt: Der familiäre Rahmen, das soziale Umfeld und die Zusammenarbeit mit anderen Bezugsgruppen (z. B. Ergotherapeuten, Logopäden, Ärzten, Erzieh­ungs­be­rech­tigten) gehen ein in den Therapieansatz. Eltern und Bezugspersonen werden in die Therapie integriert und von den Therapeuten angeleitet.

Kontakt Physiotherapie

Telefon (069) 94992 - 258

Schule

Lehrerinnen und Lehrer der Heinrich-Hoffmann-Schule für Kranke unterrichten schulpflichtige Patienten, die über längere Zeit im Clementine Kinder­hospital behandelt werden.

Die Pädagogen unterrichten Schüler­innen und Schüler von Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen sowie von Gymnasien bei Bedarf auch von Berufsschulen im Einzel- oder Grup­pen­un­ter­richt.

Ziele sind:

  • Fortführung des Regel- bzw. Sonder­schul­un­ter­richts
  • Schullauf-Beratung
  • Kooperation mit Ämtern und Insti­tutionen

Kontakt Klinikschule

Telefon (069) 94992 - 184

Sozialpädagogik und Sozialberatung

Zu den Aufgaben unserer Sozialpädagogik gehört:

  • Psychosoziale Beratung und Betreuung der kranken Kinder und Jugendlichen und ihrer Angehörigen
  • Familien- und Erziehungsberatung
  • Sozialrechtliche Beratung (Pflegegeld, Behindertenausweis, Bundes­so­zial­hil­fe­ge­setz (BSHG)
  • Anbahnung und Vermittlung von poststationären Hilfen z. B. Mobile Kranken­pflege (MKK) 
  • Kooperationen mit Trägern der Jugendhilfe und anderer sozialer Insti­tutionen
  • Grup­pen­the­ra­peu­tische Aktivitäten wie z. B. Durchführung der Kochgruppe für Kinder mit Anorexia nervosa in Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten

Kontakt

Theresa Scholze
Telefon (069) 94992 - 356
Mobil 0171 - 192624

E-Mail

Saskia Hübner
Telefon (069) 94992 - 355
Mobil 0151 - 17632362

E-Mail  

Telefax (069) 94992 - 278

Pädagogische / therapeutische Spielgruppe

Kinder und Jugendliche, die zur Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von

  • Sprach­ent­wick­lungs­stö­rungen
  • Bindungs­stö­rungen
  • Inter­ak­tions­stö­rungen
  • Konversionsstörungen und/oder
  • Ess-Störungen

in die Abteilung der Neuro­logischen Frührehabilitation stationär aufgenommen werden, erhalten eine Betreuung in einer thera­peutischen Gruppe oder einzeln.

Das pädagogische / therapeutische Fachpersonal berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse der Patienten und wirkt co-therapeutisch. Die Erzieherinnen begleiten die Patienten im Alltag und unterstützen in allen förder­ungs­be­dürf­tigen Bereichen (kognitiv, sozial, emotional, lebenspraktisch).

Durch einen strukturieren Tagesablauf und kontinuierliche Bezugspersonen wird den Patienten eine haltgebende, beziehungsfördernde Atmosphäre geboten.

Eine enge Zusammenarbeit von Behandlungs- und Betreuungsteam und den Eltern ist Voraussetzung, um die stationären Behandlungsziele zu erreichen.


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