Wer fragt, gewinnt - Kinderrechte im Krankenhaus

In einem Kinder­kran­ken­haus stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. So weit selbstverständlich. Doch entsprechen unser Umgang, unsere Kommunikation, die Einrichtung und Abläufe auch wirklich den Bedürfnissen von Minderjährigen? Ist etwas, das Ärzt:innen, Kinder­kran­ken­pfle­ge­kräfte und Pädagog:innen für kindgerecht halten, wirklich kindgerecht? Dieser Frage geht seit einem Jahr Judith Wiesner nach. Als Projektbeauftragte für Kinderrechte fragt sie Kinder und Jugendliche, die am Clementine Kinder­hospital und am Bürger­hospital behandelt werden, nach ihrer Meinung und bringt damit positive Veränderungen auf den Weg.

Judith, was hat dich zum Wechsel ans Clementine Kinder­hospital bewegt?

Dass ein Krankenhaus eine Stelle ausschreibt, die explizit Kinderrechte in den Mittelpunkt stellt – das hatte ich so noch nie gesehen. Vor allem, dass ein Krankenhaus in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten das Thema Kinderrechte auf die Agenda hebt und so eine besondere Stelle schafft, das hat mich begeistert, da wollte ich mitgestalten.

Wie ist deine Zielsetzung bzw. dein Arbeitsauftrag?

Das übergeordnete Ziel ist die Implementierung der UN-Kinderrechtskonvention in allen Bereichen des Clementine Kinder­hospitals und Bürger­hospitals, in den Kliniken, in denen Kinder behandelt und versorgt werden. Ich arbeite mit den Kindern, führe Interviews mit ihnen und unterstütze sie beim Ausfüllen von Fragebögen. Wir nutzen drei verschiedene, digitale Fragebögen. Zudem informiere ich die Mitarbeitenden über das Projekt und das Beteiligungsrecht der Kinder.

Was bedeuten die UN-Kinderrechte konkret im Krankenhauskontext?

Kinder haben das Recht auf die bestmögliche Gesundheits­ver­sor­gung. Jeder weiß, dass das leider nicht überall gelingt. Dazu sind aber auch die Prinzipien wichtig, die hinter den UN-Kinderrechtskonvention stehen: dass alle Entscheidungen im besten Interesse des Kinds getroffen werden sollen und dass Kinder ein Beteiligungsrecht haben. Die Kinder sollen ernst genommen werden und ihre Meinung sagen dürfen, zu allen Angelegenheiten, die sie betreffen. Das ist eine Grundhaltung den Kindern gegenüber, die wir Erwachsenen einnehmen. Die kranken Kinder sind besonders vulnerabel und das Krankenhaus eine ungewohnte Umgebung für sie. Mit Unterstützung von Erwachsenen können Kinder ihre Rechte umsetzen und dadurch mehr Sicherheit im Kran­ken­haus­all­tag gewinnen.

Wie funktionieren die Befragungen?

Ich suche den Austausch mit Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 17 Jahren und gehe mit ihnen einen digitalen Fragebogen durch. Manche Kinder malen auch ein Bild von ihrem Wunschkrankenhaus oder schreiben zusätzlich auf, was ihnen wichtig ist. 

Das heißt, du gehst mit deinem Tablet ans Patientenbett, oder gehst du auch in die Aufenthaltsräume und Wartezimmer?

Sowohl als auch. Ich spreche mich immer mit dem Stationsteam ab und frage, wen ich ansprechen darf. Dann geh ich in die Zimmer zu den Kindern ans Bett. Oft langweilen sie sich und sind dann eigentlich ganz interessiert, wenn ich reinkomme. Dann stelle ich mich und das Projekt kurz vor. Die Kinder überlegen kurz und die meisten machen auch mit.

Wie sieht so ein Fragebogen aus?

Wir haben geschlossene Fragen mit mehreren Antwortmöglichkeiten oder Smiley-Antwortvorschlägen. Und dann gibt es natürlich offene Fragen, die mit einem Kommentar beantwortet werden können. Darüber erhalten wir viele Meinungen von den Kindern. Bei den Jugendlichen sind es 40 und bei den Kindern rund 20 Fragen. Anfangs habe ich gedacht, das sind vielleicht zu viele. Aber bisher hat niemand den Fragebogen abgebrochen, was mir zeigt, dass es doch passt.

Wie ist dein Eindruck jetzt nach einem Jahr? Wie geht es den Kindern und Jugendlichen bei uns?

Denen geht es im Großen und Ganzen sehr gut. Dadurch, dass das Clementine Kinder­hospital eine Kinderklinik ist, ist vieles schon kindgerecht. Auch dass die Eltern dabei sein dürfen, schafft grundsätzlich eine positive Umgebung für die Kinder. Die Kinder sagen in den Umfragen, dass die Pflegekräfte und Ärzt:innen hier nett sind und fast alle sagen, dass die Erwachsenen im Krankenhaus ihnen zuhören. Fast alle sagen auch, sie wissen, dass sie die Mitarbeitenden alles fragen können.

Also alles in Ordnung bei uns?

Naja, im weiteren Gespräch stellt sich dann heraus, dass die Kinder sich doch nicht immer trauen zu fragen und manches dann nicht wissen. In den Fragebögen geben sie an, dass sie Probleme mit medizinischen Begriffen, der „Arztsprache“, haben – was sind gute Blutwerte, was sind schlechte Blutwerte, was ist Stuhlgang? Oder sie sagen, dass sie manche Regeln nicht verstehen.

Vermutlich ist in den Antworten auch ein Unterschied zu sehen zwischen Kindern, die nur für ein paar Tage stationär bleiben, und denen, die mehrere Monate da sind, oder?

Ja, die Kinder, die kurz da sind, und unsere psychosomatischen oder neurologischen Langzeitpatienten, die quasi die Klinik als Lebensraum haben, haben unterschiedliche Bedürfnisse. Jugendliche haben oft den Wunsch, noch mehr beteiligt zu werden, auch an den Strukturen. Sie hinterfragen Regeln und Abläufe. Manche möchten gern mehr Mitspracherecht bei der Tagesplanung oder den Ausgehzeiten. Da wäre es wichtig, über einiges noch besser zu informieren, warum manches so ist und vielleicht nicht anders laufen kann. Und je nachdem, in welcher Phase des Aufenthalts ich die Jugendlichen erwische, fallen die Antworten auch unterschiedlich aus.

Wie sind die Rückmeldungen von jüngeren Kindern, die meist nur ein paar Tage da sind?

Jüngere Kinder haben in ihren Antworten oft den Fokus auf das Spielzeug oder die Zimmerausstattung, etwa dass die Zimmer noch bunter sein oder einen Teppich haben sollen. Interessant ist aber auch, dass sie mit Zeitangaben wie „nachher“ und „später“ nichts anfangen können. Sie bräuchten konkretere Angaben, damit sie die Zeit besser erfassen können. Manche Kinder äußern auch, dass mehr mit den Eltern gesprochen wird als mit ihnen, so etwas müssen wir ernst nehmen. Manche Dinge können wir aber leider nicht ändern. Dass sich Fenster nicht ganz öffnen lassen oder es keine Teppiche gibt, dafür gibt es ja gute Gründe. Das erkläre ich ihnen dann.

Vielen Dank für das Gespräch!

Judith Wiesner ist Kinder­kran­ken­schwester und Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (B. A.). Im April 2024 startete sie als Projektbeauftragte für Kinderrechte am Bürger­hospital und Clementine Kinder­hospital. Zuvor arbeitete sie in Kinderkliniken, einer Kinderarztpraxis und einer Kindertagesstätte. Als Systemische Traumapädagogin war sie zudem verantwortlich für den Kinderbereich in einem Frauenhaus. Nachdem das Projekt Kinderrechte am Clementine Kinder­hospital erfolgreich erprobt wurde, wird es nun auch am Bürger­hospital in allen Bereichen, in denen Kinder und Jugendliche behandelt werden, eingeführt. Gefördert wird das Projekt von der Clementine Kinder­hospital – Dr. Christ’schen Stiftung.

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Vielen Dank für das Gespräch!

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Uhr­­türmchen 2/2024

In dieser Ausgabe lesen Sie:

  • Die Zukunft der Krankenhaushygiene – Hygienestandards verbessern, Schulungen intensivieren, Patien­ten­sich­er­heit erhöhen
  • Wenn das Immunsystem die Luft nimmt – Wie Jugendliche mit autoimmunen Lungenerkrankungen leben lernen
  • IM GESPRÄCH: Neue Klinik für Operative Gynäkologie – Interview mit Chefarzt Prof. Dr. med. Amadeus Hornemann
  • IM FOKUS: Behandlung von Gebärmuttersenkungen – Eine Sehne gibt Hoffnung
  • IM GESPRÄCH: Krebsvorstufen frühzeitig erkennen – Dysplasie-Expertin Dr. med. Franziska Hill berichtet
  • Kreative Heilung: Musik- und Kunsttherapie am Clementine Kinder­hospital 
  • Bürger­hospital und Clementine Kinder­hospital fördern berufliche Weiterqualifizierung
  • Stiftung Friedrichsheim spendet Versorgungseinheit für Frühgeborene

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