Über die Schulter geschaut: Die Nachtschwärmer von der Hauptnachwache

In unserer Serie „Über die Schulter geschaut“ berichten wir regelmäßig über unterschiedliche Mitarbeiter und ihren ganz individuellen Kran­ken­haus­all­tag. Diesmal im Fokus: Unsere Nachtschwärmer von der Hauptnachtwache.

20.30 Uhr an einem frühherbstlichen Dienstag. Draußen dämmert es und in den Fluren des Bürger­hospitals ist Ruhe eingekehrt. Aber der Schein trügt. Hinter den Kulissen gibt es weiter viel zu tun. Rettungswagen fahren die Notaufnahme an, Kinder kommen im Kreißsaal zur Welt, Notoperationen finden statt. Nicht zu vergessen, dass Patienten auf den Stationen auch nachts Hilfe benötigen und versorgt werden müssen.

Ein Krankenhaus schläft nun mal nicht. Und genauso wenig schläft die Krankenschwester Bärbel Bepler-Watson. Sie ist die Hauptnachtwache an diesem Abend.

„Die Bärbel, hallo!“

Hauptnachtwache, das klingt nach Bereit­schafts­dienst. Das Gegenteil ist der Fall. Das Telefon von Schwester Bärbel klingelt im Minutentakt. Mit einem routinierten „Die Bärbel, hallo!“ beantwortet sie alle Anfragen und Bitten der Kollegen aus dem Haus. Diesmal geht es um die Bettenbelegung: Die Stationen sind fast voll belegt, im OP wird aber noch notoperiert. Für diese ungeplanten Patienten müssen Betten auf Station bereitgehalten werden. Bei Schwester Bärbel laufen die Fäden zusammen. „Ich bin mit allen Stationen in Kontakt und muss dann schauen, wo wir die neuen Patienten am besten stationär weiter betreuen können“, erklärt sie.

Das Betten-Management ist aber nicht die einzige Herausforderung. Schwester Bärbel ist auch Bote und liefert Blutproben zur Analyse ins Labor, sie bringt Patienten nach der OP aus dem Aufwachraum auf Station, bietet Angehörigen seelsorgerische Hilfe im Trauerfall und fängt Beschwerden ab.

Außerdem hilft sie dabei, Patienten umzulagern, damit sie sich nachts nicht wundliegen. „Ich bin für alle Stationen gleichermaßen zuständig. Deswegen komme ich auf meinen nächtlichen Rundgängen durch das Haus überall mindestens einmal vorbei. Das summiert sich auf mehrere Kilometer pro Nacht“, beschreibt Schwester Bärbel ihren nächtlichen Alltag.

Nur wenige kennen das Haus so gut

Nicht zuletzt wegen dieser allnächtlichen Runden ist Schwester Bärbel mit dem Bürger­hospital bestens vertraut. Sie kennt jede Abkürzung und jeden Schleichweg des verwinkelten Hauses. Seit 30 Jahren ist sie am Bürger­hospital tätig, seit elf Jahren ausschließlich in der Hauptnachtwache. Erfahrung sei eine Grundvoraussetzung, um nachts den Kollegen auf Station wirklich helfen zu können, schildert sie. Wie sehr ihre Arbeit geschätzt wird, lässt sich an den Blicken und Gesprächen der Stationskollegen mit Schwester Bärbel ablesen. Sie sind über die Besuche und Hilfsangebote dankbar, die sie in der Nachtschicht merklich entlasten, so auch Hebamme Stefanie Gernhardt: „Wir versuchen immer, sie nicht anzurufen. Wir wissen ja, wie viel sie um die Ohren hat. Aber gerade bei uns im Kreißsaal ist vieles nicht planbar. Manchmal kommt dann alles auf einmal. In solchen Situationen ist die Unterstützung durch die Hauptnachtwache Gold wert“, erklärt sie.

Nachtschwärmer aus Überzeugung

Insgesamt fünf Personen bilden die Hauptnachtwache am Bürger­hospital. Alle sind langjährige Mitarbeiter des Hauses, die sich irgendwann dafür entschieden haben, nur noch nachts zu arbeiten. „Meine Kollegen und ich sind Überzeugungstäter“, fasst Schwester Bärbel zusammen. Die Arbeit in der Nacht biete viele Vorteile. „Die Entscheidungswege sind kürzer, weil viel weniger Personen beteiligt sind. Dadurch habe ich mehr Gestal­tungs­mö­glich­keiten. Das macht die Arbeit geregelter, auch wenn das Telefon trotzdem die ganze Zeit klingelt“, lacht sie. Auf der anderen Seite ist solch ein Arbeitsrhythmus eine Herausforderung für das Privatleben. Die Schicht von Schwester Bärbel endet um 6.30 Uhr, gefrühstückt wird nachmittags. Manchmal verabredet sie sich mit Freunden morgens, um nach Feierabend noch gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Das nimmt Schwester Bärbel aber gerne in Kauf. „Ich habe etwas Zeit gebraucht, um den für mich besten Einsatzbereich zu finden. Aber wie es wäre, wie andere tagsüber zu arbeiten, daran verschwende ich keine Gedanken.“

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16.10.2025 - Kinder- & Jugendmedizin | Clementine Kinder­hospital | Kinder- und Jugendmedizin

Wer fragt, gewinnt - Kinderrechte im Krankenhaus

In einem Kinder­kran­ken­haus stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. So weit selbstverständlich. Doch entsprechen unser Umgang, unsere Kommunikation, die Einrichtung und Abläufe auch wirklich den Bedürfnissen von Minderjährigen? Ist etwas, das Ärzt:innen, Kinder­kran­ken­pfle­ge­kräfte und Pädagog:innen für kindgerecht halten, wirklich kindgerecht? Dieser Frage geht seit einem Jahr Judith Wiesner nach. Als Projektbeauftragte für Kinderrechte fragt sie Kinder und Jugendliche, die am Clementine Kinder­hospital und am Bürger­hospital behandelt werden, nach ihrer Meinung und bringt damit positive Veränderungen auf den Weg.

26.08.2025 - Clementine Kinder­hospital | Kinder- und Jugendmedizin

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In einer Welt, in der Kinder und Jugendliche es oft nicht leicht haben, bieten kreative Therapien einen Raum für Heilung und Wachstum. Im Clementine Kinder­hospital haben Musik- und Kunsttherapien ihren festen Platz im therapeutischen Konzept für neurologisch und psychosomatisch erkrankte Kinder. Hier verwandeln sich Klänge in emotionale Brücken und Farben werden zu Mitteln der Selbstentdeckung. Die Therapeuten Evelyn Böckling und Thorsten Huropp berichten, wie kreative Ausdrucksformen nicht nur die seelische und emotionale Gesundheit fördern, sondern auch das Selbstbewusstsein der jungen Menschen stärken.

31.07.2025 - Clementine Kinder­hospital | Kinder- und Jugendmedizin

Wenn das Immunsystem die Luft nimmt - Wie Jugendliche mit autoimmunen Lungenerkrankungen leben lernen

Seit 2024 hat die pneumologische Ambulanz von Oberarzt Dr. med. Richard Kitz und Marco Haupt auch eine Zulassung zur Behandlung von Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren. Umfasste das Behand­lungs­spek­trum früher hauptsächlich die Diagnostik und Therapie von Allergien und asthmatischen Erkrankungen, Lungenentzündungen sowie chronischem Husten oder sogar Tuberkulose, können nun auch Jugendliche mit einem anderen Erkrankungsspektrum behandelt werden. Dazu gehören zum Beispiel autoimmun bedingte Lungenerkrankungen, die erst im Laufe der Kindheit entstehen und im Jugendalter zutage treten. Christiane Grundmann sprach mit Dr. Kitz über die Besonderheiten dieser Erkrankungen und die Heraus­for­de­rungen des Erwachsenwerdens.

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Uhr­­türmchen 2/2024

In dieser Ausgabe lesen Sie:

  • Die Zukunft der Krankenhaushygiene – Hygienestandards verbessern, Schulungen intensivieren, Patien­ten­sich­er­heit erhöhen
  • Wenn das Immunsystem die Luft nimmt – Wie Jugendliche mit autoimmunen Lungenerkrankungen leben lernen
  • IM GESPRÄCH: Neue Klinik für Operative Gynäkologie – Interview mit Chefarzt Prof. Dr. med. Amadeus Hornemann
  • IM FOKUS: Behandlung von Gebärmuttersenkungen – Eine Sehne gibt Hoffnung
  • IM GESPRÄCH: Krebsvorstufen frühzeitig erkennen – Dysplasie-Expertin Dr. med. Franziska Hill berichtet
  • Kreative Heilung: Musik- und Kunsttherapie am Clementine Kinder­hospital 
  • Bürger­hospital und Clementine Kinder­hospital fördern berufliche Weiterqualifizierung
  • Stiftung Friedrichsheim spendet Versorgungseinheit für Frühgeborene

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Über die Schulter geschaut

Die Berufswelt am Krankenhaus ist vielfältig. Vor und hinter den Kulissen arbeiten unterschiedlichste Berufsgruppen zusammen, um die Patienten gesund wieder nach Hause entlassen zu können. Auf www.annersder.com stellen wir einige Berufsfelder vor.